top of page

Gertrud Menke

Gertrud Menke war mit Abstand die älteste der Stationsschwestern, die Kinder bei den Tötungen im Kinderkrankenhaus Rothenburgsort (KKR) festhielten. Sie wurde als Tochter eines Pastors am 19.11.1898 in Diepholz geboren. Das hinderte sie aber nicht daran, bei der Tötung mehrerer Kinder mitzuwirken. In den Ermittlungsakten wird auf ihre Person und ihre Abstammung angespielt, wenn es heißt, dass man sie als Pastorentochter »schonen« wollte, wenn eine andere die fürchterliche Arbeit für sie übernommen hatte. Sie gab Ende der 1940er Jahre zu, »in zwei Fällen auch Kinder gehalten« zu haben. Auf ihrer Säuglingsstation SI seien bis zur Ausbombung im Juli 1943 in »fünf bis sechs Fällen Sterbehilfe gewährt« worden. Der Vater Hermann(13.10.1868 bis 20.2.1946) war zweiter Pastor in Diepholz. Menkes Eltern sind in Eystrup bestattet worden, der letzten Wirkungsstätte des Seelsorgers. Gertrud Menke heiratete am 22.12.1958 Eduard Oskar August Faust in Frankfurt und starb am 2.6.1969 in Bergedorf. Sie hatte vier Geschwister, die alle in Diepholz geboren wurden. Über weitere Angehörige ist nichts bekannt.

 

Mehr zu ihr in: Andreas Babel: Kindermord im Krankenhaus, Edition Falkenberg,

1. Auflage 2015, S. 187 und 188, 3. Auflage 2021, S. 344.

bottom of page