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Margarete Rieckmann

Margarete Rieckmann wurde am 27.7.1908 in Harburg als Tochter eines Mittelschullehrers geboren. Sie wollte eigentlich Gewerbelehrerin werden, gab sie bei einer Vernehmung an. Ihr Vater war wahrscheinlich Georg Rieckmann (* 24.2.1871), der zwischen 1891 und 1895 seine Lehramtsprüfungen im Regierungsbezirk Lüneburg ablegte, seit 1.10.1930 an einer Schule in Harburg unterrichtete und am 1.4.1933 in den Ruhestand trat. Am 20.2.1938 kam sie als Schwester ins Kinderkrankenhaus Rothenburgsort (KKR). »Auf meiner Station habe ich nur mit den
Assistenzärztinnen Dr. Albers und Dr. Petersen zu tun gehabt, die mit Euthanasiebehandlungen in Verbindung standen.« Sie vermutete, dass »in den ganzen Jahren nach meiner Schätzung auf der von mir betreuten Abteilung zehn Fälle Sterbehilfe geleistet« wurden. »Ich entsinne mich, dass ich in zwei Fällen die Kinder bei Verabfolgung der Spritze durch die Assistenzärztin gehalten habe«, gab sie zu. Später veränderte sie diese Aussage. Nun meinte sie, dass »nicht in zehn oder mehr, sondern nur in sechs Fällen Kinder gehalten« wurden. Rieckmann meinte über den Krankenhausleiter Dr. Bayer: »Auch mit den geisteskranken Kindern hat er sich besonders lange beschäftigt und war zu den Kindern gut.« Da Rieckmann mit Dr. Lotte Albers befreundet war, liegt die Vermutung nahe, dass sich die beiden Frauen auch nach dem Krieg öfter sahen, denn beide lebten in Harburg.

 

Mehr zu ihr in: Andreas Babel: Kindermord im Krankenhaus, Edition Falkenberg, 1. Auflage 2015, S. 188 und 189, 3. Auflage, S. 344.

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