Kindermord im Krankenhaus
Margarita van der Borg (1910 bis 1992)
Margarita van der Borg wurde 1910 in Hamburg geboren. Sie war nur kurz im KKR tätig und sollte gezwungen werden, an den Kindertötungen aktiv teilzunehmen, doch sie blieb standhaft. Die meiste Zeit während des Kriegs arbeitete sie am UKE bei Prof. Rudolf Degkwitz, dem Leiter der Kinderklinik des Universitätskrankenhauses Eppendorf (UKE), und als Hilfskassenärztin. Am UKE blieb sie bis 1951. Die Kaufmannstochter hatte von 1952 bis 1961 eine eigene Praxis in Hamburg. 1962 zog die eigenwillige Frau nach Süddeutschland, wo sie in Sinsheim wieder als Kinderärztin niedergelassen arbeitete. Sie ließ sich nie von einem Arzt untersuchen, misstraute Ärzten, kümmerte sich aber einfühlsam um sämtliche Kinder der Nachbarschaft, die sie gerne besuchten. Noch 2015 war sie in Sinsheim und drumherum hochverehrt.
Mehr zu ihr in: "Kindermord im Krankenhaus" von Andreas Babel (3. Auflage 2021), ​S. 194 bis 205.
In ihrer Geburtsurkunde trägt ihre Mutter den Mädchennamen "von Jelges".
Margarita van der Borg als junge Frau. Als Ärztin in Hamburg stand "Rita van der Borg" auf ihrem Briefpapier.
Schon als junge Frau mochte van der Borg offensichtlich Tiere. Sie hatte Hunde und Katzen.
Ihre Doktor-Urkunde.
Dr. Margarita van der Borg (vorne, Dritte von links) und Gisela Kramm (zwei rechts neben ihr) mit anderen jungen Frauen in Hamburg.
Gisela Kramm folgte der Ärztin nach Sinsheim. Die unverheiratete Krankenschwester hatte wie die Ärztin einen Sohn, was für die beiden ledigen Frauen in den altmodischen 1970er Jahren nicht immer einfach gewesen sein muss.
In ihrer Sinsheimer Praxis am Marktplatz untersucht sie den Sohn ihrer langjährigen Sprechstundenhilfe Gisela Kramm, die ihr von Hamburg nach Sinsheim folgte.
Ihre Hunde waren der tierlieben Medizinerin sehr wichtig. Auch in ihre letzte Station, nach Mauer bei Heidelberg, nahm Margarita van der Borg Hunde mit, mit denen sie anfangs dort auch noch spazierenging, ehe sie sich auf Wohnung und Garten beschränkte.
