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Rudolf Degkwitz (1889 bis 1973)

Prof. Dr. Rudolf Degkwitz wurde 1889 in ärmlichen Verhältnissen  in Ronneburg (Thüringen) geboren. Er war bis 1943 der Ordinarius für Kinderheilkunde am Universitätsklinikum Eppendorf (UKE) in Hamburg und Leiter der dortigen Kinderklinik. Zuvor zwar früh der NSDAP beigetreten, distanzierte er sich aber später von den Machthabern. Er wurde wegen seiner Regimekritik denunziert und im Zuchthaus Celle inhaftiert. Dort wurde er dazu eingesetzt, Mitgefangene zu untersuchen und zu behandeln. Nach der Befreiung kehrte er ans UKE zurück.

Die Briten setzten ihn als Leiter der Hamburger Gesundheitsbehörde ein. Nach dem Krieg versuchte er, den Schuldigen am KKR den Prozess machen zu lassen. Doch weil die Netzwerke der Nationalsozialisten noch gut funktionierten und niemand zur Rechenschaft gezogen wurde, verließ er Deutschland und ging nach New York. In seinen letzten Lebensjahren kehrte er in seine Heimat zurück, wo er in Emmendingen 1973 verstarb.

 

Mehr zu ihm in: "Kindermord im Krankenhaus" von Andreas Babel (3. Auflage 2021), ​S. 186 bis 193.

 

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Prof. Dr. Rudolf Degkwitz raucht nach dem Zweiten Weltkrieg eine Zigarette im Kinderkrankenhaus Wintermoor in der Lüneburger Heide, einer Außenstelle der Kinderklinik des UKE, deren Leiter er war. Die Fotos verdanken wir Torben Bertram, der eine Website über die Geschichte von Wintermoor betreibt.

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