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Gisela Schwabe (1917 bis 2010)

Zum Ende des Krieges kamen noch jüngere Frauen, als die, die bislang hier ihren Dienst versahen, ans Kindserkrankenhaus Rothenburgsort (KKR). Die älteren, die zu diesem Zeitpunkt meist noch keine 35 Jahre alt waren, wechselten in andere Verwendungen. Gisela Schwabe, später Colberg, starb im Jahr 2010 als letzte der Ärztinnen in Niedersachsen. Sie soll drei Kinder getötet haben. Sie war nur eine von zwei Ärztinnen am KKR, die Mitglied der NSDAP waren. Die Lehrerstochter litt immer mal wieder an Depressionen, so auch während der Tatausübung, weswegen ihr „erheblich verminderte Zurechnungsfähigkeit“ attestiert wurde. Ihr Vater kritisierte die NS-Politik in seinem Unterricht. Die gebürtige Bergedorferin lebte noch lange in ihrem Elternhaus und arbeitete in einem Krankenhaus in Geesthacht. Als eine der ganz wenigen KKR-Ärztinnen heiratete sie und bekam drei Kinder.

 

Mehr zu ihr in: "Kindermord im Krankenhaus" von Andreas Babel (3. Auflage 2021), S. 150-160.

In diesem stattlichen Haus am Glindersweg in Hamburg-Bergedorf lebte die Ärztin jahrzehntelang. Es war ihr Elternhaus.
In diesem Gymnasium in Bergedorf legte Gisela Schwabe ihr Abitur ab. Im Keller des altehrwürdigen Gebäudes befindet sich das Archiv der Schule, in dem die Abiturarbeit der späteren Medizinerin verwahrt wird.
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